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Internet Message Format
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1996-08-06
|
4KB
Path: hrcnet.de!thorsten
Subject: ISDN abbestellen
Newsgroups: de.comm.isdn
From: thorsten@hrcnet.de
Date: Fri, 23 Feb 96 02:11:11 GMT
Message-ID: <827944533702@hrcnet.de>
Organization: Hit Research Center
Also ich muss dazu jetzt auch mal was schreiben...
Wer sagt eigentlich, dass die privaten jetzt massenweise Kabel in den
Staedten verlegen muessen und da das zu teuer ist vorerst nur
Grosskunden versorgen werden ?
Das wird doch hundertprozentig so geregelt werden wie das bereits in
anderen Laendern der Fall ist. Die ehemals staatliche Telekom wird dazu
verdammt werden den Ortsbereich zu uebernehmen und den privaten "long
distance" Firmen entsprechend Zugang zu diesem Netz zu geben
(natuerlich gegen eine "Zugangsgebuehr pro Connect"). Dann wird es wohl
einen oder danach mehrere private Anbieter im "long distance" Bereich
geben. Ueber kurz oder lang werden alle Teilnehmer sich fuer einen
"preferred" long-distance Provider entscheiden muessen, ueber den dann
alles ausser Ortsgespraechen laufen wird. Als Zugestaendnis an T werden
alle, die den entsprechenden Fragebogen nicht zuruecksenden die Telekom
als long-distance bekommen.
Du bekommst dann zwei Rechnungen, eine von der T fuer den Anschluss
und deine Ortsgespraeche und eine von deinem long-distance carrier.
So ist das vor zweieinhalb Jahren auch in Australien gelaufen, als der
private Anbieter Optus in den Markt gelassen wurde. Dort wurden auch
nur die Fernleitungen verbuddelt und auch nur dort, wo das Aufkommen
entsprechend gross war. Nach und nach wurden die grossen Staedte mit
Optus Vermittlungsstellen ausgeruestet. Das Problem dort wie hier sind
und bleiben die laendlichen Gebiete. Da wird sich garantiert so schnell
kein privater Anbieter blicken lassen.
Vor zwei Wochen hat Optus gerade seine Zahlen veroeffentlicht und die
waren wirklich ganz gut. Aus dem Stand hat Optus 23% der ehemaligen
Telecom Australia (jetzt Telstra) Kunden fuer sich gewinnen koennen
(52% bei Optus Mobile obwohl es hier mittlerweile drei Anbieter gibt
-Telstra, Optus, Vodafone-). Bei einer Umfrage unter den Optus-Kunden
wurde besonders der Service als der entscheidende Grund fuer den
Wechsel genannt. Die ehemalige Telecom Australia hat mich immer an die
Deutsche Telekom erinnert -habe eine Frage und Du wirst nicht unter
dreimal verbunden und legst nicht selten mit noch mehr Fragen wieder
auf.
Optus hat eine 24h Toll-Free Line und die dortigen Mitarbeiter haben
die Moeglichkeit Entscheidungen selbst zu treffen und haben Anweisungen
keinen Anrufer weiterzuverbinden sondern das Problem direkt zu loesen,
lt. der veroeffentlichten Zahlen wurden im letzten Jahr 98% der
Probleme direkt geloest und nur bei den restlichen 2% wurde innerhalb
von 2 Stunden per Rueckruf dem Kunden eine Loesung angeboten.
Selbst wenn man da mal ein bisschen Schoenfaerberei mit einkalkuliert
sind das doch beachtliche Zahlen.
Alles was ich eigentlich damit sagen will:
Die neuen privaten Anbieter werden sich zwangslaeufig um Privatkunden
kuemmern muessen (auch wenn z.T. nur in Ballungsgebieten) sonst werden
sie ein finanzielles Problem bekommen. Wieviele Firmen werden sich wohl
von einem neuen Anbieter bequatschen lassen? Bestimmt nicht genug um
alle privaten Anbieter leben zu lassen und alle neuen Fernleitungen zu
fuellen.
Da bietet es sich doch an, ein bisschen bei den Privatkunden angeln zu
gehen.
Gleiches Spiel sieht man doch auch bei den Mobilnetzen. Waerend sich
C/D1/D2 damals nur auf Businessleute gestuerzt haben, muessen neue
Anbieter wie E-plus ganz gezielt auch Privatkunden locken. Soviele
Business Leute gibt es halt nicht um die Kapazitaeten auszulasten und
soviele Leute wechseln das Netz nicht (die Masse ist traege).
Nur ein paar Gedanken zum "Aufbuddeln" der Staedte...
Thorsten
--
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